Montag, 11. Januar 2016

Zwischen Sexgöttin und Psychomama

Ein echter Spagat




Jetzt wo es nach Wochenbettdepression, Weihnachtsstress und erster Babyeuphorie langsam einen, ja ich wage es zu sagen, Alltag gibt, schleichen sich die typischen Eltern-Probleme ein. Haben wir uns eigentlich mal wieder richtig unterhalten? Nein, ich meine nicht über Windeln und Mikas zahlreiche Talente. Nein, auch nicht über Dinge, die noch zu erledigen sind und der Haushalt, der leider Gottes schon so vernachlässigt wird, dass man manchmal meinen könnte, eine Bombe hat eingeschlagen.
Jetzt merke ich, es geht mir zwar gut, Mika ist ein lieber und schläft auch schon ganz ordentlich, Daniel hat seine Arbeit und sein Eishockey... aber da fehlt doch noch was. Ach ja, wir sind in einer Beziehung. Wahlweise fühlt es sich ab und zu eher wie eine WG an. 
Wenn wir Abends mal wieder Zeit für uns hätten, schlafe ich schon ein bevor Daniel auf der Couch sitzt. Wenn ich eine ruhige Minute habe, überlege ich, ob ich erst etwas aufräume, dusche oder mir vor Beidem noch schnell die Blase platzt.

Sex, private Momente und Zärtlichkeiten stellen wir hinten an. Dass das viele Leute so machen, weiß ich. Dass nicht alle so sind, auch. Ich denke, man muss seinen ganz eigenen Rhythmus finden und darauf achten, das ist ganz wichtig, dass die Liebe nicht zu kurz kommt. Keiner darf unglücklich sein. Dass wir uns lieben, sagen wir oft, und zwischen Tür und Angel wird ein liebes Wort getauscht. Das Sexleben wiederum kommt schon zu kurz. Vorbei ist (erstmal) die Zeit von Strapsen und heißen Dessous. Die Massage-Kerze steht in der Ecke und verstaubt und auch mein Rasierer hängt in der Ecke und weint. Meine BH's sind unsexy und andauernd nass, da mir die Brüste generell auslaufen.
Es wird nicht heiß verführt oder sexy Texte getauscht. Daniel hebt die Deck und rutscht rüber oder reckt den Hals, um zu checken, ob Mika schon auf meinem Arm eingeschlafen ist, sodass ich ihn ins Bett bringen kann und Daniel mich für sich hat.





Das mag sich für so manchen jetzt erschreckend anhören, doch für Daniel und mich zählt dann der besondere Moment, wenn wir uns dann doch mal die Zeit nehmen oder der Kleine ausnahmsweise früher ins Bett geht. Wenn wir uns dann vor Augen halten, dass Sex nicht mehr selbstverständlich ist und wir es noch mehr genießen, als zuvor, haben wir alles richtig gemacht, finde ich.
Wir lieben uns und unser Kind und unsere kleine Familie und, da wir offen über alles reden (sofern die Zeit dazu da ist), haben wir auch kein Problem.
Dass es mir psychisch schon wieder echt gut geht, freut uns riesig und deshalb bin ich mir sicher, dass alles Andere auch wieder seinen alten Gang gehen wird.
Nur eben mit Mika. Und Lotte. Und alle in einem Bett. Sexy.


Liebe Grüße 
die heiße Mama und der kleine Störenfried

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